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Teurer Tarifabschluss: Bremen stehen Millionenlasten bevor

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Der jüngste Tarifabschluss für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auf kommunaler Ebene sowie beim Bund bringt für Bremen erhebliche Kosten mit sich. Für das Jahr 2025 werden Ausgaben von über sechs Millionen Euro erwartet, im Jahr 2026 steigen diese auf mehr als 14 Millionen Euro und im Jahr 2027 auf nahezu 17 Millionen Euro. Insgesamt profitieren 4.440 Beschäftigte von der Einigung – darunter unter anderem Angestellte bei KiTa Bremen, Immobilien Bremen, dem Umweltbetrieb Bremen, in Museen sowie in der Stadtbibliothek. Wird zudem die Übertragung des Abschlusses auf die freien Träger von Kindertageseinrichtungen berücksichtigt, erhöhen sich die Gesamtkosten auf rund zwölf Millionen Euro im Jahr 2025, etwa 27 Millionen Euro im Jahr 2026 und gut 33 Millionen Euro im Jahr 2027.

Finanzsenator warnt vor Belastungen für den Haushalt

Finanzsenator Björn Fecker bezeichnete den Tarifabschluss als einen kostspieligen Kompromiss in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Er äußerte Verständnis für die berechtigten Erwartungen der Beschäftigten auf eine Gehaltserhöhung, wies jedoch darauf hin, dass die gestiegenen Personalkosten trotz haushaltspolitischer Vorsorge eine erhebliche Belastung darstellten. Seinen Angaben zufolge sei davon auszugehen, dass diese Kostensteigerung auch zu höheren Gebühren und Eintrittspreisen führe, was letztlich die Bürgerinnen und Bürger belaste. Zudem werde der finanzielle Handlungsspielraum in den kommenden Haushaltsjahren weiter eingeschränkt, sodass alle Ressorts verstärkt zur Einhaltung von Haushaltsdisziplin angehalten seien.

Details der Entgeltanpassungen

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 27 Monaten und sieht eine zweistufige Anhebung der Entgelte vor. Zum 1. April 2025 soll eine Erhöhung um drei Prozent erfolgen, wobei ein Mindestbetrag von 110 Euro pro Monat garantiert wird. Eine weitere Steigerung um 2,8 Prozent ist ab dem 1. Mai 2026 vorgesehen.

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Zusätzlich steigen die monatlichen Zulagen für Schicht- und Wechselschichtdienste ab Juli 2025. Auch die Jahressonderzahlung wird vereinheitlicht: Ab dem Jahr 2026 erhalten alle Beschäftigten 85 Prozent dieser Sonderzahlung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerhalb von Kliniken und Pflegeeinrichtungen haben künftig die Möglichkeit, diese Sonderzahlung in bis zu drei zusätzliche freie Tage umzuwandeln. Ab dem Jahr 2027 wird außerdem ein zusätzlicher Urlaubstag gewährt.

Verbesserungen für Nachwuchskräfte

Für Studierende, Auszubildende sowie Praktikantinnen und Praktikanten ist eine monatliche Erhöhung der Tabellenentgelte vorgesehen: Ab dem 1. April 2025 steigt die Vergütung um 75 Euro monatlich, eine weitere Anhebung um denselben Betrag erfolgt ab dem 1. Mai 2026.

Darüber hinaus wird ab dem Jahr 2026 die Möglichkeit geschaffen, die wöchentliche Arbeitszeit freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen – ein Schritt, der eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung ermöglichen soll.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Senatskanzlei (für Finanzen) Bremens vom 07.04.2025

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