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Neues Gebäude stärkt deutsch-französische Wasserschutzpolizei in Kehl

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Das neue Gebäude der deutsch-französischen Wasserschutzpolizeistation in Kehl wurde offiziell übergeben. Der moderne Neubau soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärken und setzt dabei auf eine nachhaltige und zukunftsorientierte Bauweise. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett überreichte gemeinsam mit Innenminister Thomas Strobl sowie dem Präfekten der Region Grand Est, Jacques Witkowski, das neue Gebäude an die Nutzer. Innenminister Thomas Strobl betonte, dass die deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation für mehr Sicherheit in einem vereinten Europa sowie für die enge Zusammenarbeit und Freundschaft beider Länder stehe. Seit über zehn Jahren überwachen deutsche und französische Polizeikräfte gemeinsam die Schifffahrt auf dem Rhein zwischen Schaffhausen und der Schleuse Iffezheim – einer der bedeutendsten Wasserstraßen Europas. Strobl erklärte, mit dem neuen Gebäude, das unter anderem eine Bootshalle, einen Bootsanleger und eine Bootstankstelle umfasst, werde nun auch baulich ein starkes Zeichen gesetzt. Zudem werde dort die französische Gendarmerie untergebracht. Das Land Baden-Württemberg habe 12,1 Millionen Euro investiert, um die Freundschaft mit Frankreich weiter zu festigen. Strobl freute sich, dass die Einweihung ein Symbol für eine gelebte und gemeinsame Sicherheitspolitik auch auf dem Wasser sei.

Nachhaltigkeit im Fokus des Neubaus

Finanzstaatssekretärin Gisela Splett wies darauf hin, dass das Gebäude gemäß dem Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes geplant und umgesetzt wurde. Die Bauweise erfülle den Passivhausstandard, eine Wärmepumpe sorge für die Wärmeversorgung und auf dem Dach sei eine Photovoltaikanlage installiert. Splett bedankte sich bei den Mitarbeitenden von Vermögen und Bau Pforzheim sowie bei den beteiligten Planungs- und Bauunternehmen für deren Einsatz. Sie äußerte ihre Freude darüber, das funktionale und zukunftsfähige Gebäude nun offiziell übergeben zu können.

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Das zweigeschossige Gebäude wurde am nördlichen Ende der Weststraße in Kehl errichtet. Das Erdgeschoss entstand aus Hochwasserschutzgründen in Massivbauweise, während im Obergeschoss Holz als zentraler Baustoff verwendet wurde. Die Gebäudehülle ist hochwertig gedämmt und mit Aluminiumschindeln verkleidet, die eine optische Verbindung zur umliegenden Wasserlandschaft schaffen. Die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage erreicht eine Leistung von 70 Kilowatt Peak.

Insgesamt belief sich die Investition des Landes Baden-Württemberg auf rund 12 Millionen Euro. Die Projektverantwortung lag bei Vermögen und Bau Pforzheim, die das Vorhaben in Kooperation mit Fachplanern und Bauunternehmen realisierten.

Kooperation im Grenzraum

Seit 2012 arbeiten deutsche Polizeikräfte und französische Gendarmen gemeinsam in der Grenzregion entlang des Rheins. Das Einsatzgebiet erstreckt sich über etwa 300 Kilometer von der Schweizer Grenze bei Schaffhausen bis zur Schleuse Iffezheim. In der neuen Station in Kehl sind 30 Personen beschäftigt. Weitere Standorte befinden sich in den elsässischen Gemeinden Vogelgrun und Gambsheim.

Zu den Aufgaben der gemeinsamen Wasserschutzpolizei zählen die Gewährleistung der Sicherheit im Schiffsverkehr, Umweltschutz sowie die Aufnahme von Unfällen. Auch die Rettung und Bergung von Personen sowie die Bearbeitung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Bereich des Rheins und des Kehler Hafengebiets gehören dazu. Die Einsätze erfolgen in gemischten Teams. Zudem sind auch Taucheinsätze Teil des Aufgabenprofils.

Vorreiterrolle in der Sicherheitskooperation

Baden-Württemberg arbeitet als Grenzregion eng mit französischen Sicherheitsbehörden zusammen. Mit dem 1999 gegründeten „Gemeinsamen Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Kehl“ (GZ Kehl) wurde ein europaweit beachtetes Modell etabliert. Dieses Zentrum gilt inzwischen als Vorbild für über 60 ähnliche Einrichtungen in ganz Europa. Es ist die zentrale Plattform für den Informationsaustausch zwischen deutschen und französischen Sicherheitsbehörden in der Grenzregion.

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Was zu Land bereits seit 25 Jahren erfolgreich organisiert ist, gilt auch für die Zusammenarbeit auf dem Wasser: Die deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation ist ein weiteres Beispiel für die enge sicherheitspolitische Kooperation beider Länder.

Bereits im Juli 2022 hatten Innenminister Thomas Strobl und die damalige Präfektin der Region Grand Est, Josiane Chevalier, im Rheinpalast in Straßburg ein völkerrechtlich verbindliches Abkommen zur Einrichtung der gemeinsamen Wasserschutzpolizeistation unterzeichnet. Dieses Abkommen bildet die rechtliche Grundlage für den dauerhaften Fortbestand der Zusammenarbeit.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Finanzministeriums Baden-Würrtembergs vom 28.03.2025

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